Sinnlose Beschlüsse: Teil 3

Den Platzcharakter des Marktplatzes stärken wollten alle etablierten Parteien zusammen schon in der letzten Wahlperiode. In ihrer gemeinsamen Resolution verlangten sie den Rückbau und die Verkehrsberuhigung der Frankfurter Straße. Dies ist im Grunde eine gute Idee. Könnte man die Frankfurter Straße stark entlasten oder gar umleiten, würden Rathausvorplatz und Marktplatz zu einer einzigen weiten Fläche verschmelzen. Dies könnte der schönste Platz in Rüsselsheim werden.

Alle wussten jedoch schon von Anfang an, dass die Frankfurter Straße eine Hauptstraße ist, für die es keinen Ersatz gibt. Man wusste genau, dass die Umbauten des Marktplatzes und der Frankfurter Straße gar nicht zu einer Stärkung des Platzcharakters führen können. Trotzdem hat man 2 Millionen Steuergelder vom Hessentag in ein weitgehend sinnloses Projekt gesteckt. Von der Rathaustreppe hat man den besten Überblick: Die über 10 m breite Straße durchschneidet den Platz so ähnlich wie vorher auch.

Ganz widersinnig wurde das Umbauprojekt, als man beschloss, die Bäume auf dem Marktplatz stehen zu lassen. Die Bäume widersprechen dem Charakter eines weiten Platzes. Sie ziehen den Blick in die Nähe, nicht in die Ferne. Uns gefallen die Bäume durchaus. Wir unterstützen ihre Erhaltung. Aber nach dem Beschluss, sie zu erhalten, war der frühere Beschluss, den „Platzcharaker“ auszubauen noch sinnloser als vorher schon. Spätestens zu diesem Zeitpnkt hätte man die Verschwendung der Hessentagsmittel stoppen müssen. Die Einsicht fehlte aber.

Die Reihe der sinnlosen Beschlüsse wird fortgesetzt. Wir nehmen gerne auch Anregungen auf.

 

Sinnlose Beschlüsse: Teil 2

Kürzlich hielten wir uns an der Ruine der Alten Mühle im Stadtpark auf. Da fragte uns ein altes Mütterchen, ob hier etwas gebaut werde. Wir erklärten ihr, dass die Mühle für 280.000 Euro zum Hessentag renoviert wird. Darauf schimpft sie entrüstet: „Das wird doch sofort wieder zerstört.“ Sicherlich wird eine leerstehende Immobilie unverüglich dem Vandalismus anheim fallen. Deshalb haben WsR und wir auch gefordert, erst ein Nutzungskonzept zu erarbeiten und dann zu renovieren. Die Mehrheit entschied jedoch, es wird sofort renoviert. Vom Nutzungskonzept haben wir nichts mehr gehört.

Man beschließt etwas, von dem man schon von vornherein weiss, dass es nicht funktioniert. Das ist schon eine Tradition in Rüsselsheim. Die Reihe wird fortgesetzt.

Nachtrag (4. März 2017): Auf unseren gut gelesenen Blog hat Baustadtrat Kraft reagiert. Die Main-Spitze berichtet heute, Kraft werde mit Vereinen wegen möglicher „Patenschaften“ für die Mühle sprechen. Wir behalten den Fortgang im Auge und berichten weiter.

Sinnlose Beschlüsse: Teil 1

Auf dem Marktplatz wird eine elektronische Informationstafel aufgestellt. Im Grunde eine gute Idee, um den Besuchern beim Hessentag zu helfen, ihre Ziele zu finden. Noch wird die empfindliche, wertvolle Tafel durch einen Bauzaun geschützt. Sobald jedoch der Schutz entfernt ist, wird die Tafel dem Vandalismus anheim fallen. In den sozialen Medien werden schon Wetten abgeschlossen, wann und auf welche Weise die Tafel zerstört wird.

Man weiss von vornherein, dass die Investition nicht nachhaltig ist und trotzdem wird die Tafel aufgestellt. Nur bei Videoüberwachung hätte die Tafel eine Überlebenschance. Videoüberwachung wurde aber durch eine Mehrheit von SPD, Grünen, Linken und FDP im Stadtparlament abgelehnt.

Opels Zukunft: Zusammenarbeit mit einem Elektrokonzern

Bisher haben Elektroautos einen mickrigen Marktanteil, da ihre Reichweite noch zu gering ist und noch keine Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Die Zukunft des Autos liegt jedoch beim Elektroantrieb. Dies ist völlig klar:

  • Das Erdöl geht allmählich zur Neige. Wir haben das Maximum der Förderung überschritten.
  • Der Elektromotor ist viel simpler als der Verbrennungsmotor. Er hat kaum verschleißanfällige Teile, braucht keinen Ölwechsel und kommt mit weniger Hilfsaggregaten aus (kein Getriebe oder allenfalls ein einfaches Getriebe, keinAuspuff, keine Abgasreinigung)
  • An Speichertechnologien für Strom (Akkus, Brennstoffzelle, Wasserstoff-Technologie) wird zur Zeit intensiv geforscht. Rasante Fortschritte sind erkennbar

Würde Opel von einem französischen Autobauer gekauft, der vergleichbare Produkte wie Opel hat (Kleinwagen, Mittelklasse), wäre dies ein Katastrophenszenario für Rüsselsheim. Eine große Zahl von Arbeitsplätzen würde in Rüsselsheim verschwinden. Die Zukunft von Opel liegt also nicht in Frankreich. Sie liegt in einer Zusammenarbeit mit einem (oder mehreren) Elektrokonzernen. Die strategische Richtung muss man erkennen.

 

Opel zu Peugeot/Citroen?

Opels Hautschwäche war jahrzehntelang das Imageproblem. In den letzten Jahren schien sich dieses aber lösen zu lassen. Ein Verkauf an einen neuen Eigentümer, der ebenfalls ein Imageproblem hat, ist aus Sicht von Opel kein Fortschritt. Was kann aus Sicht von GM der Grund für den Verkauf ausgerechnet jetzt sein? Hat Opel vielleicht bei der Abgasreinigung stärker gemogelt als bisher zugegeben? Will man Opel loswerden, bevor etwas ruchbar wird?

Vor neun Jahren stand Opel schon einmal vor dem Verkauf. Der Deal kam aber nicht zu Stande, weil der GM-Konzern die besondere Expertise des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums benötigte. Da die Zukunft des Automobils aber im Elektroantrieb liegt, ist die Rüsselsheimer Expertise heute weit weniger wert als damals.

Wenn französische Konzerne deutsche Unternehmen übernommen haben oder fusionierten, wurde meist drastisch Personal in Deutschland abgebaut, Beispiel Hoechst oder die ehemalige Zusammenarbeit Areva/Siemens im Kernkraftsektor. Eine Zukunft im Peugeot/Citroen-Konzern erscheint aus Sicht der Arbeitsplätze in Deutschland als ein Horrorszenario.

Wir schlagen eine Zusammenarbeit mit einem Elektrokonzern vor. Die Rüsselsheimer Erfahrung im Maschinen- und Fahrzeugbau mit der Expertise eines Konzerns, der alle Elektomotoren und die benötigten elektronischen Komponenten sowieso herstellt, könnte Synergien für die Zukunft heben. Wenn dies nicht in Rüsselsheim geschieht, wird es anderswo auf der Welt vorgemacht.

Gangsta-Rapper beim Hessentag?

Stolz präsentierte der Rüsselheimer Oberbürgermeister Burghardt (CDU) die Verpflichtung der Gangsta Rapper Kollegah, Azad, Eko Fresh und Farid Bang zum Hessentag in Rüsselsheim. Kurz darauf stoppte der Magistrat den Kartenvorverkauf in Abwesenheit des OB. Der grüne Bürgermeister Grieser dazu in der Main-Spitze:“Man muss sich schon die Frage stellen, welche Signalwirkung ein solches Konzert hat“.

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Parteitaktisch verursachte Kostenexplosion bei der neuen Gesamtschule

Die von der CDU beantragte Sondersitzung der Rüsselsheimer Stadtverordneten am 20. 9. hat es ans Licht gebracht: Es mangelt bis heute an den Voraussetzungen für eine seriöse Kostenschätzung und einen Zeitplan für den Aufbau der neuen Gesamtschule.

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Hier braut sich was zusammen

Seit 50 Jahren ist der „Mainblock“, das Gelände zwischen Rathaus und Maindamm, unbebaut. Jetzt braut sich aber etwas zusammen, wie man am Bauzaun lesen kann. Kürzlich war der erste Spatenstich für ein Hotel mit Hausbrauerei. Das Hotel wird über eine große, erhöhte Terrasse verfügen, von der man den Blick über den Maindamm hinweg genießen kann.

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