Parteitaktisch verursachte Kostenexplosion bei der neuen Gesamtschule

Die von der CDU beantragte Sondersitzung der Rüsselsheimer Stadtverordneten am 20. 9. hat es ans Licht gebracht: Es mangelt bis heute an den Voraussetzungen für eine seriöse Kostenschätzung und einen Zeitplan für den Aufbau der neuen Gesamtschule.

Es ist noch nicht einmal klar, an welcher Stelle die Gebäude und der Sportplatz entstehen sollen. Das Foto zeigt das Provisorium beim Besuch der Stadtverordneten. Zur Bewältigung des zusätzlichen Verkehrs auf den engen Anwohnerstraßen der Friedrich-Ebert-Siedlung gibt es noch nicht einmal erste Planungen. Die Kostenexplosion um ein Drittel auf 40,5 Mio ist daher nur der Anfang.

Die Gesamtschule hätte niemals ihren provisorischen Betrieb in diesem Jahr aufnehmen dürfen. Baustadtrat Kraft (SPD) und Schul-Bürgermeister Grieser (Grüne) hätten den Start rechtzeitig verhindern müssen. Sie hatten daran aber kein Interesse, weil sie das Schulsystem in Rüsselsheim – koste es was es wolle – umbauen möchten. Es ist ihr Ziel, alle Realschulen (Park-, Friedrich-Ebert- und Gerhart-Hauptmann-Schule) abzuschaffen, bis nur noch Gesamtschulen übrig bleiben. Auch die CDU hat mitgemacht. Nur um mit den Grünen in der letzten Legislatur zu koalieren, hat die CDU ihre schulpolitischen Grundsätze radikal über Bord geworfen. Während sie bisher für das gegliederte Schulsystem mit Realschulen eintrat, findet sie jetzt Gesamtschulen gut. Ein Interesse, den Gesamtschulbau in Rüsselsheim kritisch zu begleiten hatte die CDU daher lange Zeit nicht mehr. Jetzt muss der Bürger sehen, wie er mit der parteitaktisch verursachten Schuldenexplosion zurecht kommt.

 

Dies zeigt, wie wachsam man bei unausgegorenen oder ideologischen Projekten sein muss.

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