Wäldchen vertreibt Markt vom Marktplatz

Wäldchen statt Markt auf dem Marktplatz

Eine Zumutung sei der Marktplatz, schimpfte der Marktbeschicker Werner Stahl kürzlich im Bauausschuss des Stadtparlaments. Der Bauschheimer Landwirt, der auch Stadtverordneter ist, kritisierte den „wassergebundenen“ Bodenbelag um die Bäume herum. Bei anhaltender Trockenheit fliegt einem der Staub um die Ohren und legt sich auf die Lebensmittel. Bei Nässe stehen Kunden und Markbeschicker teilweise in ausgedehnten Pfützen. Auch Veranstalter von Musikdarbietungen beschweren sich. Nach einem Auftritt in Rüsselsheim muss die elektronische Ausrüstung aufwendig gereinigt werden.

Der Murks, der beim Umbau des Marktplatzes geleistet wurde, ist ein Paradebeispiel für schlechtes Regieren und die Krise von Staat und Politik. Ich fasse die Geschichte zusammen und diskutiere dann Lösungsmöglichkeiten.

Ursprüngliches Ziel: Platzcharakter stärken

Ursprünglich sollte der gemeinsame Platzcharakter von Marktplatz und Rathausvorplatz gestärkt werden. Zu diesem Zweck sollte die Frankfurter Straße verkehrsberuhigt und verschmälert werden. Dies forderten alle etablierten Parteien (CDU, SPD; Grüne) in einer gemeinsamen Erklärung schon in der letzten Legislatur. Der Grundgedanke dabei ist eigentlich gut. Die stark befahrene Straße zerschneidet den Platz. Könnte man den Durchgangsverkehr umleiten, hätte man eine schöne große Fläche, umsäumt von einem Ensemble architektonisch zusammenpassender Häuser. Das könnte der schönste Platz in Rüsselsheim werden. Die Idee war aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Frankfurter Straße ist eine Hauptverkehrsstraße. Es gibt keinen Ersatz für sie. Die beteiligten Parteien wussten dies. Trotzdem haben sie ihren undurchführbaren Plan beschlossen. Es hat ihnen gereicht, dass ihre gemeinsame Erklärung für positive Presseberichte sorgte. Die Folgen verdrängten sie.

Magistrat plant gar keine Verkehrsberuhigung

Der Umbauplan des Baudezernenten sah dann auch gar keine Verkehrsberuhigung vor. Die Frankfurter Straße mit ihren Busspuren ist heute etwa gleich breit wie vorher auch. Eine über 10 m breite Straße zerschneidet die Fläche von Rathausvorplatz und Marktplatz nach wie vor. Von der Stärkung des Platzcharakters keine Spur. Zwei Millionen Hessentagsmittel wurden hier und am Friedensplatz versenkt ohne jeglichen städtebaulichen Sinn.

Ein Wäldchen auf dem Marktplatz

Statt einer Verkehrsberuhigung plante der Magistrat die Pflanzung zusätzlicher Bäume, so dass wir jetzt ein kleines Wäldchen auf dem Marktplatz haben. Für die Bäume musste ein „wassergebundener“ Bodenbelag her. Das Wäldchen finde ich durchaus schön. Es ist aber nicht zweckmäßig. Jede Stadt benötigt einen zentralen Platz für Veranstaltungen. Dabei stören großflächig aufgestellte Bäume. In nahezu allen anderen Städten kann man beobachten, dass es eine zentrale freie Fläche als Marktplatz gibt. Diese wird von ansprechenden Bauten ringsum eingefasst. Bäume behindern das Aufstellen von Marktständen oder Bühnen. Das ist seit Jahrhunderten bekanntes Wissen. Nur in Rüsselsheim ist diese Erkenntnis bei der politischen Mehrheit verloren gegangen.
Dass eine „wassergebundene“ Decke nicht dauerhaft ist, kann man sich ebenfalls leicht klarmachen. Jeder hat schon einmal eine Sandburg am Meeresstrand gesehen. Sandburgen sind auch „wassergebunden“ und offensichtlich nicht dauerhaft. Aber auch diese Erkenntnis ignorierte die politische Mehrheit.

Linksbündnis ignoriert praktische Erfordernisse

Das Wäldchen auf dem Marktplatz wurde durch eine Mehrheit von SPD, Grünen und Linken sowie von zwei einzelnen Parlamentariern in der vorherigen Legislatur durchgesetzt. Warum ignorierten sie die praktischen Erfordernisse für einen Marktplatz? Eine große Rolle hat dabei die Gegnerschaft des Linksbündnisses zum damaligen CDU-Oberbürgermeister Patrick Burghardt gespielt. Seine Konzepte wollte man durchkreuzen. Nichts sollte an ihn erinnern. Diese Haltung ist typisch für schlechtes Regieren. Man gönnt dem Gegner keinen Erfolg. Man handelt aus parteitaktischen Beweggründen. Langfristige Folgen werden ignoriert.

Mangelhafte Planung des Baudezernenten

Vor dem „wassergebundenen“ Boden hätte der Baudezernent Kraft (SPD) eindringlich warnen müssen. Es wäre auch seine Aufgabe gewesen, eine variable Möblierung des Marktplatzes vorzusehen. Stattdessen sind die Sitzbänke auf dem Platz aber ortsfest eingebaut. Wenn schon Bäume den Aufbau von Ständen und Bühnen auf dem Platz erschweren, dann müsste es wenigstens möglich sein, die Bänke temporär abzubauen. Dies ist aber in Rüsselsheim nicht möglich.

Es kommt hinzu, dass die neuen Sitzgelegenheiten von vornherein auf Verschleiß ausgelegt sind. Das wurde kürzlich bei einer Anfrage von WsR bekannt. Das Lärchenholz der Bänke ist absichtlich nicht lasiert worden. Ihm wird eine Lebensdauer von 12 bis 15 Jahren ohne Schutzanstrich attestiert. Dann ist es verwittert und muss entsorgt werden. Von Nachhaltigkeit keine Spur. Am Main gibt es sogar noch eine Leimholz-Version der Bänke. Die kapituliert schon viel früher. Jeder, der schon einmal ein geleimtes Küchenbrettchen im Wasser kurz abgewaschen hat, weiß dass das Holz an der Leimstelle zerbricht. Warum schlägt der Baudezernent trotzdem Leimholz vor und warum ist dies in der letzten Legislatur keinem Parlamentarier aufgefallen?

Wäldchen vertreibt Markt vom Marktplatz

Auf dem Marktplatz gibt es nun ein Wäldchen. Für den Markt und andere Veranstaltungen ist er daher nur eingeschränkt brauchbar. Dies ist die Folge schlechter Regierung. Weitere Millionen für Reparaturen auszugeben, halte ich für unzumutbar. Der Magistrat sollte ein Konzept alternativer Plätze ausarbeiten, die für den Markt und für Veranstaltungen in Frage kommen. Dazu gehört auch ein Parkplatzkonzept. Denkbare Plätze sind der Bahnhofsvorplatz oder ein Teil des Landungsplatzes.

Das Wäldchen ist ein Alleinstellungsmerkmal Rüsselsheims. Es sollte erhalten werden, wo es nun einmal besteht. Unter den Bäumen kann man gemütliche Biergärten anlegen. Die Boulespieler nutzen den Platz bereits heute als Freizeitgelände. Der einzigartige Platz wäre sogar touristisch interessant. Auf die Geschichte sollte man mit einer Gedenktafel aufmerksam machen: Die Schildbürger haben hier den Marktplatz vertrieben und ein naturnahes Freizeitgelände in die Stadt geholt.

Kein Forum für Verfassungsfeinde in Rüsselsheim!

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Oberbürgermeister Bausch mit Vertretern des Türkischen Kulturvereins zeigt ein Foto, das der „Kulturverein“ auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat. Man habe sich zu einer Konferenz getroffen. Nun steht der „Kulturverein“ der rechtsextremen, nationalistischen Graue-Wölfe-Bewegung nahe. Ich habe OB Bausch daher auf der letzten Parlamentssitzung gefragt, warum er sich trotzdem mit dem Verein getroffen habe. Er antwortete, nicht der Verein habe einen Termin mit ihm vereinbart sondern drei Privatpersonen. Als Ergebnis sei „nichts“ herausgekommen. An eine Infiltration des Rathauses glaube ich nicht. Aber hat denn der Oberbürgermeister nicht näher nachgefragt, ob die Männer einer Organisation angehören? Gibt es keine Distanzierung des OB vom „Kulturverein“? Verfassungsfeinde dürfen kein Forum in Rüsselsheim bekommen.

Unabhängig davon berichtet der Hessische Rundfunk, dass die Gruppe „Islam Realität“ in hessischen Städten, so auch in Rüsselsheim, Infostände und Unterschriftensammlungen betrieben hat. „Islam Realität“ möchte in Deutschland einen islamistischen Gottesstaat erreichten und das islamische Recht der Scharia einführen. Ich habe den OB gefragt, ob der Infostand mit einer Genehmigung der Stadt betrieben worden sei. Er antwortete darauf, von keiner solchen Genehmigung zu wissen, versprach aber, dies noch genauer abzuklären.

Eine politische Partei darf außerhalb von Wahlkampfzeiten in Rüsselsheim keine Parteienwerbung an einem Informationsstand betreiben. Deshalb darf eine verfassungsfeindliche Organisation erst Recht keine Genehmigung bekommen. Sollte ein Infostand ohne Genehmigung betrieben werden, wäre dies ein Fall für die Polizei. Kein Forum für Verfassungsfeinde in Rüsselsheim!

Weihnachtsmarkt – Intrige geht nach hinten los

Weihnachstmarkt Intrige geht nach hinten los

Hat ein politischer Gegner sachlich gute Arbeit geleistet, muss man ihm dies anerkennen und ihm den Erfolg gönnen. Warum denn auch nicht? Das ist ein Gebot der Fairness und der guten demokratischen Praxis. Fairness ist im Rüsselsheimer Parlament allerdings selten. Meistens merkt die Öffentlichkeit nichts von den Intrigen. Kürzlich ist eine Intrige aber so gewaltig nach hinten losgegangen, dass die Urheber weithin zum Gespött geworden sind.

 

CDU greift Stimmung der Büger auf

Unter Oberbürgermeister Burghardt (CDU) konnte der Weihnachtsmarkt 2017 erstmals im Stadtpark stattfinden. Die besondere Atmosphäre im Park fand viel Anklang in der Bürgerschaft. Die aufwendige Vorbereitung und Organisation des Marktes wurde bisher von einem ehrenamtlichen Team, dem „Unternehmen Rüsselsheim“, organisiert. Der Verein unter Leitung von Armin Thienger würde den Weihnachtsmarkt 2018 gerne wieder im Stadtpark veranstalten. Das mag aber die neue rot-rot-grüne Magistratsmehrheit nicht, vermutlich weil nichts an OB Burghardt mehr erinnern soll.

Die Stimmung in der Stadt ist aber eindeutig für den Weihnachtsmarkt im Stadtpark. Diesen Willen griff als erste die CDU klug auf. Sie formulierte einen detaillierten Antrag zur „sofortigen Beschlussfassung“ im Stadtparlament für den Weihnachtsmarkt im Park. Diese Klugheit gönnte das gegnerische Linksbündnis (SPD, Grüne, Linke) allerdings den Christdemokraten gar nicht. Das Linksbündnis wollte es nicht zulassen, dass der CDU-Antrag eine Mehrheit findet. Flugs formulierte das Linksbündnis ebenfalls einen Antrag, der den Weihnachtsmarkt 2018 im Stadtpark forderte. Das war zwar überflüssig, aber man hoffte, der Wähler werde die Feinheiten gar nicht mitbekommen.

 

Linksbündnis neidet der CDU den Antrag und vereitelt Weihnachtsmarkt

Allerdings ging die Intrige kräftig nach hinten los. Der verschmähte CDU-Antrag war nämlich viel sorgfältiger und detaillierter ausgearbeitet als der der Koalitionäre. So forderte die CDU auch, dass der ehrenamtliche Organisator von Pflegekosten für den Stadtpark freigestellt wird. Durch die intensive Nutzung kann es nämlich zu Schäden an der Vegetation kommen. Der Magistrat spricht von 30.000 Euro Kosten im Jahr 2017, ohne diese allerdings belegen zu können. Keinesfalls jedoch kann der private Organisator ein solch hohes Risiko stemmen. Damit es gar nicht erst zu derart hohen Schäden kommen kann, forderte die CDU in ihrem Antrag zusätzlich, dass die Stadtverwaltung beim Auf- und Abbau des Marktes kontrolliert, ob die Beschicker tatsächlich umsichtig vorgehen.

Für die Freistellung des privaten Vereins stimmten allerdings nur die CDU und ich (13 JA, 22 NEIN, 6 Enthaltungen). Bliebe es dabei, würden sich die Ehrenamtlichen zurückziehen. Der Weihnachtsmarkt fiele dann dieses Jahr ganz aus.

 

Nicht mal bei Kleinkram schafft Ihr es, Euch demokratisch zu verhalten

Als Sieger im Parlament fühlte sich zunächst das Linksbündnis. Am Tag danach bekam die SPD allerdings Panik. Sie hatte gemerkt, dass ihre Intrige nach hinten losgegangen war. Man hatte ja tatsächlich den Markt verhindert und damit die Bürgerschaft enttäuscht. Flugs erklärte die SPD-Fraktion, man könne die Ehrenamtlichen ja trotzdem vom Haftungsrisiko freistellen. Dazu schreibt der bekannte Rüsselsheimer Stadtironiker Steffen Jobst in einer großen Facebook-Gruppe „Man stimmt im Parlament gegen die Bezahlung, will es dann aber hintenrum – gegen den selbstgefassten Beschluss – doch bezahlen. Bravo kann man da nur sagen. Und dann rennt man rum, und erzählt die größte Bedrohung für unsere Demokratie sei der Rechtsextremismus? Ihr seid die größte Bedrohung für unsere Demokratie, denn ihr schafft sie selbst ab. Nicht mal bei Kleinkram wie einem Weihnachtsmarkt schafft ihr es, Euch demokratisch zu verhalten. Es ist erbärmlich …..“. In der Zwischenzeit hat es eine Einigung hinter den Kulissen gegeben. Jetzt kann der Weihnachtsmarkt endlich doch im Stadtperk stattfinden.

Was lernen wir daraus? Nicht parteipolitisch taktieren. Sachlich arbeiten. Erfolge des Gegners neidlos anerkennen. Das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?

Deutschland sitzt auf einer Bombe

Deutschland räumt seinen Handelspartnern im Euro-System einen zinslosen Überziehungkredit ein, bei dem es keinerlei Verpflichtung zur Rückzahlung gibt. Target-Salden nennt man diese Kredite. Sie drohen jetzt die 1.000 Milliarden-Höhe zu durchbrechen. Das sind 25.000,- Euro pro Steuerzahler! Geld, das zum größten Teil für immer verloren ist.

Der jetzigen und den vorherigen Bundesregierungen ist das Problem bekannt. Sie haben aber nicht den Antrieb, etwas zu unternehmen. Eine solche Regierung können wir aber nicht gebrauchen.

Feierliche Einschulung

Feierliche Einschulung: Hier Sophie-Opel-Schule

Am 7. August war feierliche Einschulung der Erstklässler in die Grundschulen und der Fünftklässler in die Einrichtungen der Mittelstufe. Da ich keine eigenen Kinder in der Schule habe, habe ich mich einmal vor Ort informiert. Ich habe fröhliche, erwartungsvolle Kinder gesehen, stolze Eltern und freundliche, motivierte Lehrer. Das Foto zeigt Jens Krämer, Leiter der Sophie-Opel-, der Friedrich-Ebert- und der Parkschule bei den Feierlichkeiten an der Sophie-Opel-Schule. Auch Schüler höherer Klassen trugen mit Musik- und Tanz-Vorstellungen zum Gelingen der Feier bei.

Ein Kritikpunkt, der an mehreren Schulen immer wieder zu hören ist, bezieht sich auf den Unterricht in den Containern. Gerade in der aktuellen Hitzeperiode wird es in den Behelfsgebäuden besonders heiß. Ein geregelter Unterricht ist nach etwa 11 Uhr nicht mehr möglich. Dies betrifft die Sophie-Opel-Schule (SOS) sowie die Container an der Gerhart-Hauptmann-Schule (GHS), die Immanuel-Kant-Schule (IKS) und anderen Einrichtungen wie z.B. bei etlichen Kitas. Schnelle Abhilfe ist nicht möglich. Die Notwendigkeit, in Containern zu lernen, beruht auf unzureichender Zukunftsvorsorge der Mehrheit in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Die SOS beispielsweise sollte schnell an den Start gehen, bevor es auch nur Pläne für die Gebäude gab. Die Eile war politisch gewünscht, weil das Ziel der etablierten Parteien in Rüsselsheim (SPD, Grüne, CDU) ist, die Realschulen schnellstmöglich abzuschaffen und in Gesamtschulen wie der SOS aufgehen zu lassen. So kommt es, dass die Schülerinnen und Schüler der SOS jetzt für sechs Jahre in Containerprovisorien leben müssen. Schuldezernent Grieser (Grüne) wusste dies von Anfang an und hat es den Eltern, Lehrern und Schülern verschwiegen.

Aber auch in konventionell errichteten Schulen gibt es besondere Hitzeschwerpunkte. An der Hasengrundschule wird ein stark betroffener Bereich im Obergeschoss aktuell nicht mehr genutzt. An der Max-Planck-Schule mit ihren großen Fenstern sind ausgerechnet jetzt etliche Sonnenschutzrollos defekt. Wenigstens im letzten Fall müsste es doch eigentlich möglich sein, zügig Abhilfe zu schaffen.

Höhere Parkgebühren drohen

Höhere Parkgebühren drohen wie hier am Stadttheater

Höhere Parkgebühren soll die Stadtverordnetenversammlung in ihrer nächsten Sitzung beschließen. Dies beantragt der Magistrat. Die Einnahmen sollen verdoppelt werden, um einen Beitrag zur Konsolidierung des Haushalts zu erbringen. Nachdem der Straßenbeitrag abgewehrt ist, probiert der Magistrat jetzt auf andere Weise, an mehr Geld zu kommen.

Der Plan der Magistrats-Mehrheit umfasst nicht nur eine Verteuerung von Parkplätzen, die bereits jetzt Gebühren kosten. Wesentlicher Teil des Vorhabens ist auch, bisher kostenlose Parkmöglichkeiten der Bewirtschaftung zu unterwerfen. Das Foto zeigt blau die Parkplätze im Bereich des Stadttheaters und der Max-Planck-Schule, bei denen künftig die Parkuhr laufen soll. Insgesamt sind 15 Gebiete in Rüsselsheim von dem Plan betroffen. Dazu gehören die Einkaufszentren Haßloch-Nord, Königstädten, Dicker Busch I und II, der Berliner Platz, der Parkplatz Hans-Sachs-Straße am Lachebad etc.

Ich werde die Verteuerung nicht mittragen. Der Staat darf dem Bürger nicht immer tiefer in die Tasche greifen. Das gilt für die Parkgebühren wie für den Straßenbeitrag, den ich genauso abgelehnt habe. Die Ausgabenseite der Rüsselsheimer Haushalte ist wie ein Fass ohne Boden. Es gibt praktisch keine Konsolidierungspläne der rot-rot-grünen Magistratsmehrheit. Die neue Gesamtschule in der Friedrich-Ebert-Siedlung kostet jetzt weit über 50 Mio. Zu einem großen Teil sind die dramatischen Kosten Folge von Fehlplanungen. Erst nachdem der Bau beschlossen war, hat man geplant und nach den Kosten gefragt. Klar dass die Kosten explodieren, wenn man erst bestellt und dann nach dem Preis fragt. So wird es weitergeben. Allein bei den anderen Schulbauten werden in den nächsten Jahren weit über 200 Mio fällig. Die tendenzielle rot-rot-grüne Mehrheit in Rüsselsheim fragt nicht, was machbar ist. Sie fragt nur woher das Geld kommen soll. Notfalls muss eben der Bürger tiefer in die Tasche greifen. Aber nicht mit mir. Ich wäre nur bereit, über höhere Gebühren zu sprechen, wenn (1) der Magistrat ein Konsolidierungs-Konzept auf der Ausgabenseite vorlegen würde und wenn (2) die Mehreinnahmen zur Schuldentilgung verwendet würden. Beides liegt einstweilen für Rüsselsheim in weiter Ferne.

Canadian Club: Stillstand verlängert

Canadian Club: Stillstand verlängert

Der Investor Ertekin Keskin möchte die Ruine des Canadian Club überbauen. Das geplante Wohn- und Geschäftshaus soll sich in die kleinteilig gegliederte Struktur das Schäfergassenviertels einfügen. Seit sechs Jahren jedoch versagt die Stadt dem Investor die Genehmigung.

Zwischenzeitlich, im September 2016, wurde sogar beschlossen, den bestehenden Bebauungsplan zu ändern. Damit verbunden ist eine „Veränderungssperre“. Diese besagt, dass nichts gebaut werden darf, bevor die Stadt den neuen Plan fertig hat. Dem Investor wird dazu gesagt, er solle sich nach dem vorgesehenen Bebauungsplan richten, der aber gar nicht verfügbar ist. Auch heute, nach zwei Jahren ist der Bebauungsplan nicht fertig. Da jedoch die Veränderungssperre ausläuft, sollen die Stadtverordneten am 6. September eine Verlängerung der Sperre um ein Jahr beschließen. Gründe für die Verzögerung nennt der Magistrat in seiner Drucksache nicht. Gründe für die Restriktionen gegenüber dem Investor liegen erst recht im Dunkeln.

Sollte der Magistrat hier doch noch für Transparenz sorgen, hielte ich eine einmalige Verlängerung der Sperre um ein Jahr für überlegenswert. Dann muss aber endlich gebaut werden.

Der Investor Keskin hat schon lange die Geduld verloren. Mehrfach hat er öffentlich protestiert. Jetzt klagt er vor Gericht. Andreas Hartmann, einer der Grundstückseigentümer, macht in einem Graffito auf die intransparente Lage aufmerksam: “Bau: Denk-mal“

Druck auf Realschulen und Grundschule Innenstadt

Druck auf realschulen und Grundschule Innenstadt

Die Parkschule mit ihrem historischen Gebäude am Rande des Stadtparks könnte eigentlich die schönste Schule Rüsselsheims sein (Titelbild oben). Leider ist ihr baulicher Erhaltungs-Zustand schon seit Jahrzehnten mangelhaft. Über den Fluren liegt ein fauliger Geruch. Toiletten sind in so miserablem Zustand, dass insbesondere Mädchen sich weigern, sie überhaupt zu benutzen. Dies sind unzumutbare Verhältnisse.

Jetzt hat der Magistrat trotz allem beschlossen, die Friedrich-Ebert-Schule mit der Parkschule am Standort der Parkschule zusammenzuführen. Renovierungs-Maßnahmen sind nicht geplant. Ich halte dies für eine katastrophale Entwicklung. Der Hintergrund ist, dass die beiden letzten staatlichen Realschulen in Rüsselsheim auslaufen sollen. Dies sind die Park- und die Friedrich-Ebert-Schule. Die etablierten Parteien SPD, Grüne und CDU haben dies gemeinsam beschlossen. Während drei Gesamtschulen für über 100 Millionen gebaut bzw. renoviert werden, bleibt für die Realschulen nichts übrig. Der Druck auf Kinder und Eltern steigt, die Realschulen noch vorzeitig zu verlassen. Auch zahlreiche Lehrer der Realschulen sollen um Versetzung ersucht haben.

Mit der Lage an der Parkschule sind die Schwierigkeiten an der Grundschule Innenstadt (GSI) eng verknüpft. Eigentlich sollte die GSI schon längst in Räume der Parkschule ziehen. Warum dies nicht erfolgte, wird jetzt klar. Der Magistrat hegte schon lange andere Pläne, ohne es zu sagen. Wegen des Mangels an Räumen und an Lehrkräften, wurde in der GSI zwischenzeitlich „jahrgangsübergreifendes Lernen“ eingeführt (Jül). Dabei werden Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge in einer Klasse gemeinsam unterrichtet so wie in der Dorfschule der Kaiserzeit. Ein erkennbares pädagogisches Konzept lag an der GSI nicht zu Grunde. Schulleitung und staatliches Schulamt versuchten, das Jül ein Jahr lang durch massiven Druck auf die Eltern dauerhaft zu etablieren. In der jüngsten Zeit eskalierten jedoch die Elternproteste. Die Schulleitung wurde ersetzt. Wie gerüchteweise zu hören ist, soll das Jül jetzt offenbar ausgesetzt werden. Woher dann die Räumlichkeiten und das Lehrpersonal kommen sollen, bleibt spannend.

Misere bei der Auto-Zulassung

Misere bei der Auto-Zulassung

Auf unbestimmte Zeit geschlossen ist die Auto-Zulassungsstelle des Kreises in Groß-Gerau. Zahlreiche Bürger standen in den letzten Tagen vor verschlossener Behördentür. Die Kreisverwaltung hat versucht, Stillschweigen über die Misere zu wahren. Erst als der Journalist Hans Dieter Erlenbach von der Main Spitze recherchierte, besann sich die Behörde, öffentlich zu informieren. Grund der Misere ist der Ausfall von vier Mitarbeitern durch Urlaub und Krankheit. Von Vorsorge für Engpässe gibt es keine Spur. Ein Notdienst mit den verbliebenen sechs Mitarbeitern wird erst gar nicht organisiert. Verstärkung aus anderen Bereichen der Verwaltung wird ebenfalls nicht erwogen. Die Kreisverwaltung teilt einfach mit, das Amt würde wieder öffnen, wenn genügend Personal da wäre. Kundenorientierung ist bei der Amtsleitung in diesem Fall bisher nicht vorhanden. Mal sehen, ob die öffentliche Berichterstattung und Kritik etwas bewirkt. Politisch verantwortlich ist Landrat Thomas Will (SPD).

Die Zulassungsstelle in Rüsselsheim ist jetzt die einzig verbliebene Anlaufstelle für die Autofahrer im ganzen Kreis. Die Misere dort, an der Hans-Sachs-Straße, ist eine ganz andere. Viele Kunden parken nämlich gerne auf Straße und Gehweg, obwohl Halte- bzw. Parkverbot herrscht. Das wilde Parken ist besonders misslich, weil die Hans-Sachs-Straße nur schmal ist und als eine Hauptzufahrt zur Hochschule RheinMain und zum Lachebad dient. Die Straße wird zudem an der Zulassungsstelle von einem stark benutzten Rad- und Fußweg gekreuzt. Vor allem am späten Vormittag ist die Lage meist unübersichtlich. Alle Verkehrsteilnehmer leiden darunter – Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Dabei wäre Abhilfe ganz einfach. Nur 30 Meter neben der Zulassungsstelle befindet sich der große Parkplatz des ehemaligen Hallenbades.

Das Foto zeigt eine typische Verkehrssituation am späten Vormittag in der Hans-Sachs-Straße auf Höhe der KFZ-Zulassungsstelle. Im Hintergrund die Ruine des alten Hallenbades, die gerade abgerissen wird.

Auch Planzen haben Durst

Auch Planzen haben Durst

Das schöne Sommerwetter ist leider mit einer langanhaltenden Trockenperiode verbunden. Viele Pflanzen an sonnigen Standorten befinden sich im Wetterstress. Besonders auffällig ist dies natürlich bei vorgeschädigten Pflanzen. Dieser Baum wurde vor wenigen Monaten an die Hochschule RheinMain umgepflanzt, um dem Neubau ein grünes Kleid zu geben. Jetzt drohte er zu verdursten. Ich habe ihn heute Morgen mit Wasser versorgt wie auch schon mehrere andere Bäume und größere Sträucher im Stadtgebiet, die mir aufgefallen sind. Es würde mich freuen, wenn er überlebt. Ich appelliere an alle, die einen Durst leidenden Baum oder ein Planze in ihrer Umgebung sehen: Mit ein wenig Eigeninitiative kann man helfen.