Auf unbestimmte Zeit geschlossen ist die Auto-Zulassungsstelle des Kreises in Groß-Gerau. Zahlreiche Bürger standen in den letzten Tagen vor verschlossener Behördentür. Die Kreisverwaltung hat versucht, Stillschweigen über die Misere zu wahren. Erst als der Journalist Hans Dieter Erlenbach von der Main Spitze recherchierte, besann sich die Behörde, öffentlich zu informieren. Grund der Misere ist der Ausfall von vier Mitarbeitern durch Urlaub und Krankheit. Von Vorsorge für Engpässe gibt es keine Spur. Ein Notdienst mit den verbliebenen sechs Mitarbeitern wird erst gar nicht organisiert. Verstärkung aus anderen Bereichen der Verwaltung wird ebenfalls nicht erwogen. Die Kreisverwaltung teilt einfach mit, das Amt würde wieder öffnen, wenn genügend Personal da wäre. Kundenorientierung ist bei der Amtsleitung in diesem Fall bisher nicht vorhanden. Mal sehen, ob die öffentliche Berichterstattung und Kritik etwas bewirkt. Politisch verantwortlich ist Landrat Thomas Will (SPD).
Die Zulassungsstelle in Rüsselsheim ist jetzt die einzig verbliebene Anlaufstelle für die Autofahrer im ganzen Kreis. Die Misere dort, an der Hans-Sachs-Straße, ist eine ganz andere. Viele Kunden parken nämlich gerne auf Straße und Gehweg, obwohl Halte- bzw. Parkverbot herrscht. Das wilde Parken ist besonders misslich, weil die Hans-Sachs-Straße nur schmal ist und als eine Hauptzufahrt zur Hochschule RheinMain und zum Lachebad dient. Die Straße wird zudem an der Zulassungsstelle von einem stark benutzten Rad- und Fußweg gekreuzt. Vor allem am späten Vormittag ist die Lage meist unübersichtlich. Alle Verkehrsteilnehmer leiden darunter – Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Dabei wäre Abhilfe ganz einfach. Nur 30 Meter neben der Zulassungsstelle befindet sich der große Parkplatz des ehemaligen Hallenbades.
Das Foto zeigt eine typische Verkehrssituation am späten Vormittag in der Hans-Sachs-Straße auf Höhe der KFZ-Zulassungsstelle. Im Hintergrund die Ruine des alten Hallenbades, die gerade abgerissen wird.