Deutschland sitzt auf einer Bombe

Deutschland räumt seinen Handelspartnern im Euro-System einen zinslosen Überziehungkredit ein, bei dem es keinerlei Verpflichtung zur Rückzahlung gibt. Target-Salden nennt man diese Kredite. Sie drohen jetzt die 1.000 Milliarden-Höhe zu durchbrechen. Das sind 25.000,- Euro pro Steuerzahler! Geld, das zum größten Teil für immer verloren ist.

Der jetzigen und den vorherigen Bundesregierungen ist das Problem bekannt. Sie haben aber nicht den Antrieb, etwas zu unternehmen. Eine solche Regierung können wir aber nicht gebrauchen.

Feierliche Einschulung

Feierliche Einschulung: Hier Sophie-Opel-Schule

Am 7. August war feierliche Einschulung der Erstklässler in die Grundschulen und der Fünftklässler in die Einrichtungen der Mittelstufe. Da ich keine eigenen Kinder in der Schule habe, habe ich mich einmal vor Ort informiert. Ich habe fröhliche, erwartungsvolle Kinder gesehen, stolze Eltern und freundliche, motivierte Lehrer. Das Foto zeigt Jens Krämer, Leiter der Sophie-Opel-, der Friedrich-Ebert- und der Parkschule bei den Feierlichkeiten an der Sophie-Opel-Schule. Auch Schüler höherer Klassen trugen mit Musik- und Tanz-Vorstellungen zum Gelingen der Feier bei.

Ein Kritikpunkt, der an mehreren Schulen immer wieder zu hören ist, bezieht sich auf den Unterricht in den Containern. Gerade in der aktuellen Hitzeperiode wird es in den Behelfsgebäuden besonders heiß. Ein geregelter Unterricht ist nach etwa 11 Uhr nicht mehr möglich. Dies betrifft die Sophie-Opel-Schule (SOS) sowie die Container an der Gerhart-Hauptmann-Schule (GHS), die Immanuel-Kant-Schule (IKS) und anderen Einrichtungen wie z.B. bei etlichen Kitas. Schnelle Abhilfe ist nicht möglich. Die Notwendigkeit, in Containern zu lernen, beruht auf unzureichender Zukunftsvorsorge der Mehrheit in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Die SOS beispielsweise sollte schnell an den Start gehen, bevor es auch nur Pläne für die Gebäude gab. Die Eile war politisch gewünscht, weil das Ziel der etablierten Parteien in Rüsselsheim (SPD, Grüne, CDU) ist, die Realschulen schnellstmöglich abzuschaffen und in Gesamtschulen wie der SOS aufgehen zu lassen. So kommt es, dass die Schülerinnen und Schüler der SOS jetzt für sechs Jahre in Containerprovisorien leben müssen. Schuldezernent Grieser (Grüne) wusste dies von Anfang an und hat es den Eltern, Lehrern und Schülern verschwiegen.

Aber auch in konventionell errichteten Schulen gibt es besondere Hitzeschwerpunkte. An der Hasengrundschule wird ein stark betroffener Bereich im Obergeschoss aktuell nicht mehr genutzt. An der Max-Planck-Schule mit ihren großen Fenstern sind ausgerechnet jetzt etliche Sonnenschutzrollos defekt. Wenigstens im letzten Fall müsste es doch eigentlich möglich sein, zügig Abhilfe zu schaffen.

Höhere Parkgebühren drohen

Höhere Parkgebühren drohen wie hier am Stadttheater

Höhere Parkgebühren soll die Stadtverordnetenversammlung in ihrer nächsten Sitzung beschließen. Dies beantragt der Magistrat. Die Einnahmen sollen verdoppelt werden, um einen Beitrag zur Konsolidierung des Haushalts zu erbringen. Nachdem der Straßenbeitrag abgewehrt ist, probiert der Magistrat jetzt auf andere Weise, an mehr Geld zu kommen.

Der Plan der Magistrats-Mehrheit umfasst nicht nur eine Verteuerung von Parkplätzen, die bereits jetzt Gebühren kosten. Wesentlicher Teil des Vorhabens ist auch, bisher kostenlose Parkmöglichkeiten der Bewirtschaftung zu unterwerfen. Das Foto zeigt blau die Parkplätze im Bereich des Stadttheaters und der Max-Planck-Schule, bei denen künftig die Parkuhr laufen soll. Insgesamt sind 15 Gebiete in Rüsselsheim von dem Plan betroffen. Dazu gehören die Einkaufszentren Haßloch-Nord, Königstädten, Dicker Busch I und II, der Berliner Platz, der Parkplatz Hans-Sachs-Straße am Lachebad etc.

Ich werde die Verteuerung nicht mittragen. Der Staat darf dem Bürger nicht immer tiefer in die Tasche greifen. Das gilt für die Parkgebühren wie für den Straßenbeitrag, den ich genauso abgelehnt habe. Die Ausgabenseite der Rüsselsheimer Haushalte ist wie ein Fass ohne Boden. Es gibt praktisch keine Konsolidierungspläne der rot-rot-grünen Magistratsmehrheit. Die neue Gesamtschule in der Friedrich-Ebert-Siedlung kostet jetzt weit über 50 Mio. Zu einem großen Teil sind die dramatischen Kosten Folge von Fehlplanungen. Erst nachdem der Bau beschlossen war, hat man geplant und nach den Kosten gefragt. Klar dass die Kosten explodieren, wenn man erst bestellt und dann nach dem Preis fragt. So wird es weitergeben. Allein bei den anderen Schulbauten werden in den nächsten Jahren weit über 200 Mio fällig. Die tendenzielle rot-rot-grüne Mehrheit in Rüsselsheim fragt nicht, was machbar ist. Sie fragt nur woher das Geld kommen soll. Notfalls muss eben der Bürger tiefer in die Tasche greifen. Aber nicht mit mir. Ich wäre nur bereit, über höhere Gebühren zu sprechen, wenn (1) der Magistrat ein Konsolidierungs-Konzept auf der Ausgabenseite vorlegen würde und wenn (2) die Mehreinnahmen zur Schuldentilgung verwendet würden. Beides liegt einstweilen für Rüsselsheim in weiter Ferne.

Canadian Club: Stillstand verlängert

Canadian Club: Stillstand verlängert

Der Investor Ertekin Keskin möchte die Ruine des Canadian Club überbauen. Das geplante Wohn- und Geschäftshaus soll sich in die kleinteilig gegliederte Struktur das Schäfergassenviertels einfügen. Seit sechs Jahren jedoch versagt die Stadt dem Investor die Genehmigung.

Zwischenzeitlich, im September 2016, wurde sogar beschlossen, den bestehenden Bebauungsplan zu ändern. Damit verbunden ist eine „Veränderungssperre“. Diese besagt, dass nichts gebaut werden darf, bevor die Stadt den neuen Plan fertig hat. Dem Investor wird dazu gesagt, er solle sich nach dem vorgesehenen Bebauungsplan richten, der aber gar nicht verfügbar ist. Auch heute, nach zwei Jahren ist der Bebauungsplan nicht fertig. Da jedoch die Veränderungssperre ausläuft, sollen die Stadtverordneten am 6. September eine Verlängerung der Sperre um ein Jahr beschließen. Gründe für die Verzögerung nennt der Magistrat in seiner Drucksache nicht. Gründe für die Restriktionen gegenüber dem Investor liegen erst recht im Dunkeln.

Sollte der Magistrat hier doch noch für Transparenz sorgen, hielte ich eine einmalige Verlängerung der Sperre um ein Jahr für überlegenswert. Dann muss aber endlich gebaut werden.

Der Investor Keskin hat schon lange die Geduld verloren. Mehrfach hat er öffentlich protestiert. Jetzt klagt er vor Gericht. Andreas Hartmann, einer der Grundstückseigentümer, macht in einem Graffito auf die intransparente Lage aufmerksam: “Bau: Denk-mal“

Druck auf Realschulen und Grundschule Innenstadt

Druck auf realschulen und Grundschule Innenstadt

Die Parkschule mit ihrem historischen Gebäude am Rande des Stadtparks könnte eigentlich die schönste Schule Rüsselsheims sein (Titelbild oben). Leider ist ihr baulicher Erhaltungs-Zustand schon seit Jahrzehnten mangelhaft. Über den Fluren liegt ein fauliger Geruch. Toiletten sind in so miserablem Zustand, dass insbesondere Mädchen sich weigern, sie überhaupt zu benutzen. Dies sind unzumutbare Verhältnisse.

Jetzt hat der Magistrat trotz allem beschlossen, die Friedrich-Ebert-Schule mit der Parkschule am Standort der Parkschule zusammenzuführen. Renovierungs-Maßnahmen sind nicht geplant. Ich halte dies für eine katastrophale Entwicklung. Der Hintergrund ist, dass die beiden letzten staatlichen Realschulen in Rüsselsheim auslaufen sollen. Dies sind die Park- und die Friedrich-Ebert-Schule. Die etablierten Parteien SPD, Grüne und CDU haben dies gemeinsam beschlossen. Während drei Gesamtschulen für über 100 Millionen gebaut bzw. renoviert werden, bleibt für die Realschulen nichts übrig. Der Druck auf Kinder und Eltern steigt, die Realschulen noch vorzeitig zu verlassen. Auch zahlreiche Lehrer der Realschulen sollen um Versetzung ersucht haben.

Mit der Lage an der Parkschule sind die Schwierigkeiten an der Grundschule Innenstadt (GSI) eng verknüpft. Eigentlich sollte die GSI schon längst in Räume der Parkschule ziehen. Warum dies nicht erfolgte, wird jetzt klar. Der Magistrat hegte schon lange andere Pläne, ohne es zu sagen. Wegen des Mangels an Räumen und an Lehrkräften, wurde in der GSI zwischenzeitlich „jahrgangsübergreifendes Lernen“ eingeführt (Jül). Dabei werden Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge in einer Klasse gemeinsam unterrichtet so wie in der Dorfschule der Kaiserzeit. Ein erkennbares pädagogisches Konzept lag an der GSI nicht zu Grunde. Schulleitung und staatliches Schulamt versuchten, das Jül ein Jahr lang durch massiven Druck auf die Eltern dauerhaft zu etablieren. In der jüngsten Zeit eskalierten jedoch die Elternproteste. Die Schulleitung wurde ersetzt. Wie gerüchteweise zu hören ist, soll das Jül jetzt offenbar ausgesetzt werden. Woher dann die Räumlichkeiten und das Lehrpersonal kommen sollen, bleibt spannend.

Misere bei der Auto-Zulassung

Misere bei der Auto-Zulassung

Auf unbestimmte Zeit geschlossen ist die Auto-Zulassungsstelle des Kreises in Groß-Gerau. Zahlreiche Bürger standen in den letzten Tagen vor verschlossener Behördentür. Die Kreisverwaltung hat versucht, Stillschweigen über die Misere zu wahren. Erst als der Journalist Hans Dieter Erlenbach von der Main Spitze recherchierte, besann sich die Behörde, öffentlich zu informieren. Grund der Misere ist der Ausfall von vier Mitarbeitern durch Urlaub und Krankheit. Von Vorsorge für Engpässe gibt es keine Spur. Ein Notdienst mit den verbliebenen sechs Mitarbeitern wird erst gar nicht organisiert. Verstärkung aus anderen Bereichen der Verwaltung wird ebenfalls nicht erwogen. Die Kreisverwaltung teilt einfach mit, das Amt würde wieder öffnen, wenn genügend Personal da wäre. Kundenorientierung ist bei der Amtsleitung in diesem Fall bisher nicht vorhanden. Mal sehen, ob die öffentliche Berichterstattung und Kritik etwas bewirkt. Politisch verantwortlich ist Landrat Thomas Will (SPD).

Die Zulassungsstelle in Rüsselsheim ist jetzt die einzig verbliebene Anlaufstelle für die Autofahrer im ganzen Kreis. Die Misere dort, an der Hans-Sachs-Straße, ist eine ganz andere. Viele Kunden parken nämlich gerne auf Straße und Gehweg, obwohl Halte- bzw. Parkverbot herrscht. Das wilde Parken ist besonders misslich, weil die Hans-Sachs-Straße nur schmal ist und als eine Hauptzufahrt zur Hochschule RheinMain und zum Lachebad dient. Die Straße wird zudem an der Zulassungsstelle von einem stark benutzten Rad- und Fußweg gekreuzt. Vor allem am späten Vormittag ist die Lage meist unübersichtlich. Alle Verkehrsteilnehmer leiden darunter – Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Dabei wäre Abhilfe ganz einfach. Nur 30 Meter neben der Zulassungsstelle befindet sich der große Parkplatz des ehemaligen Hallenbades.

Das Foto zeigt eine typische Verkehrssituation am späten Vormittag in der Hans-Sachs-Straße auf Höhe der KFZ-Zulassungsstelle. Im Hintergrund die Ruine des alten Hallenbades, die gerade abgerissen wird.

Auch Planzen haben Durst

Auch Planzen haben Durst

Das schöne Sommerwetter ist leider mit einer langanhaltenden Trockenperiode verbunden. Viele Pflanzen an sonnigen Standorten befinden sich im Wetterstress. Besonders auffällig ist dies natürlich bei vorgeschädigten Pflanzen. Dieser Baum wurde vor wenigen Monaten an die Hochschule RheinMain umgepflanzt, um dem Neubau ein grünes Kleid zu geben. Jetzt drohte er zu verdursten. Ich habe ihn heute Morgen mit Wasser versorgt wie auch schon mehrere andere Bäume und größere Sträucher im Stadtgebiet, die mir aufgefallen sind. Es würde mich freuen, wenn er überlebt. Ich appelliere an alle, die einen Durst leidenden Baum oder ein Planze in ihrer Umgebung sehen: Mit ein wenig Eigeninitiative kann man helfen.

Kein Elternrecht an Grundschule Innenstadt?

Kein Elternrecht an der Grundschule Innenstadt?
Gegen die Fortsetzung des „jahrgangsübergreifenden Unterrichts“ (Jül) an der Grundschule Innenstadt (GIS) protestieren Eltern in der Zeitung und in den sozialen Medien. Sicherlich ist zu erwaren, dass die Rückkehr zur Dorfschule der Kaiserzeit den meisten Kindern schadet. Trotzdem forcieren Schulaufsicht und Schulleitung die Fortsetzung von Jül bisher unnachgiebig. Abweichenden Meinungen von Eltern sollen nicht zugelassen sein. Sie würden geradezu als feindselig betrachtet, sagen Eltern.

Kritische Fragen an den Schulleiter

Um mir ein umfassendes Bild zu machen, habe ich folgende Anfrage an Uwe Zeyn, den kommissarischem Schulleiter gerichtet:

– Der GIS fehlen Räumlichkeiten und Lehrpersonal für normalen jahrgangsgerechten Unterricht. Bürgermeister Grieser sagt, die Schule habe keinen Antrag auf zusätzliche Räume gestellt. Warum erfolgte kein Antrag? Wurden Sie gebeten, keinen Antrag zu stellen? Ist es bei der Stadt und bei Bürgermeister Grieser bekannt, dass es Ihnen an Räumlichkeiten mangelt?

– Warum stellt das Land Lehrpersonal nicht in erforderlichem Umgang für jahrgangsgerechten Unterricht bereit? Haben Sie einen Antrag auf mehr Personal gestellt?

– An der GIS gibt es eine hohe Fluktuation auf den Stellen der Schulleitung. Worauf beruht dies? Ist die Fluktuation bei den Lehrerinnen und Lehrern ebenfalls überdurchschnittlich?

– Zahlreiche Eltern klagen, es habe nie eine ergebnisoffene Diskussion mit ihnen über die Umstellung des Unterrichts auf Jül gegeben. Das staatliche Schulamt habe einen Plan gehabt, den es unnachsichtig durchgesetzt habe. Eltern hätten allenfalls Fragen stellen können. Eltern mit abweichenden Meinungen seien als Feinde betrachtet worden. Ein Abbruch der Pläne wäre für das Schulamt niemals in Frage gekommen. In der Sitzung des Schulelternbeirats (SEB) am 22.5.2017 habe es keinerlei klare Informationen oder Planungen gegeben. Es sei nur darüber informiert worden, dass eine Ausdehnung des Jül angedacht sei. Am 21. 6. sei dem SEB zwar eine detailliertere Planung vorgestellt worden, allerdings mit dem Druck, sofort am gleichen Abend zustimmen zu müssen. Ist diese Darstellung korrekt?

– Laut Presse lägen dem Schulamt alle Gremienentscheidungen der GIS vor, die für den Jül erforderlich sind. Die Abstimmungen seien einstimmig erfolgt. Welche Gremien sind dies und wie können einstimmige Entscheidungen erfolgt sein, wenn die Kritik so stark ist?

– Der Unmut in Elternkreisen ist so hoch, dass manche sogar darüber nachdenken, in andere Stadtteile zu ziehen, damit ihre Kinder jahrgangsgerechten Unterricht bekommen. Sind Sie unter diesen Umständen bereit, von einer Weiterführung des Experiments Jül an der GIS abzusehen?

– Sie sind nicht nur kommissarischer Schulleiter sondern auch schulfachlicher Aufsichtsbeamter im staatlichen Schulamt. Beaufsichtigt sich demnach die Aufsichtbehörde selbst? Wie ist dies mit der Gewaltenteilung vereinbar?

Ein lauter Knall, dann regnet es Ziegel

Erst ein lauter Knall, dann regnet es Dachziegel

Schwere Flugzeuge decken beim Landeangflug über Flörsheim und Raunheim immer wieder Dachziegel ab. Dies passiert, wenn die Piloten die vorgesehene Mindestflughöhe nicht einhalten. Die gewaltigen Luftverwirbelungen, die die Flugzeuge hinter sich herschleppen (Wirbelschleppen) gelangen bei zu niedriger Flughöhe in Bodennähe. Dann können sie schwere Ziegel aus dem Dach reißen. Bürger, die ein solches Wirbelschleppen-Erlebnis hatten, berichten, dass es zunächst einen lauten Knall gibt. Dann regnet es Dachziegel.

Die Vorfälle sind gar nicht so selten. In den fünf Monaten dieses Jahres gab es fünf Vorfälle, drei in Flörsheim, zwei in Raunheim. Bisher war immer nur Sachschaden zu beklagen aber dies ist reiner Zufall. Am 24. Mai in der Flörsheimer Rheinallee 47 entging eine 45-jährige Frau nur in letzter Sekunde einem herabstürzenden Ziegel, weil sie ihren Kopf instiktiv zur richtigen Seite wegduckte.

Als Gegenmaßnahme lässt Fraport die Dachziegel gefährdeter Häuser extra klammern. Das Hausdach in der Rheinallee war sogar bereits geklammert, jedoch nicht sachgerecht. Fraport hatte Kenntnis davon, dass etwa 100 Dächer von einem beauftragten Unternehmen nicht korrekt befestigt sind. Fraport unterlies es allerdings, die Bewohner zu informieren und zu warnen. Mal sehen, wer beim Flughafen die Verantwortung für diese lebensgefährliche Panne übernimmt. Bis jetzt erklärt Pressesprecher Jürgen Harrer nur, der Mangel sei „nicht so gravierend, dass Gefahr im Verzug sei“. Wie man diese Überzeugung nach einem so schwerwiegenden Vorfall vertreten kann, ist mir unverständlich. Die Angelegenheit hat das Potential, zum GAU in der Pressearbeit des Flughafens zu werden. Auch die Sprecherin der Bürgerinitiative Hochheim-Flörsheim, Carola Gottas, warnt eindringlich: „Muss erst jemand verletzt oder getötet werden?“

Darüber hinaus scheint es auch zweifelhaft, wie gut korrekt geklammerte Dächer insgesamt gegen Schaden gesichert sind. In der Rheinalle wurden nämlich nicht nur Ziegel angehoben. Auch zwei Dachflächenfenster wurden so weit aufgerissen, dass die Scharniere zerstört wurden. Die Scharniere konnten dann nur noch herausgesägt werden. Besser wäre es, die Piloten würden sorgfältiger darauf achten, die Mindestflughöhe über bewohnten Häusern einzuhalten.

Grundschule wie beim Kaiser

Grundschule wie beim Kaiser

In der Grundschule Innenstadt werden die Kinder der ersten, dritten und vierten Klasse in einem Raum gemeinsam unterrichtet. Dieser Rückfall in die Dorfschule der Kaiserzeit erfolgt schon seit einem Jahr. Die Lehrer dürfen öffentlich nicht sprechen und der verantwortliche Bürgermeister Grieser (Grüne) kommt seiner Informationspflicht nicht nach. Die Sache wurde erst jetzt ruchbar, weil einige Eltern aufmucken. Eltern berichten, dass Viertklässler Aufgaben in Fluren und Treppenhäusern auf dem Boden machen, weil sie in der Klasse nicht in Ruhe arbeiten können.

Den jahrgangsübergreifenden Unterricht (Jül) hat die Aufsichtsbehörde, das staatliche Schulamt angeordnet. Grund sind offenbar fehlende Räumlichkeiten und fehlendes Lehrpersonal. Für Räumlichkeiten müsste eigentlich die Stadt sorgen (Bürgermeister Grieser), für das Lehrpersonal das Land (Kultusminister Lorz, CDU).

Grieser will morgen als Bürgermeister und Schuldezernent vom Stadtparlament wiedergewählt werden. Dabei brennt es in seinem Dezernat an allen Ecken und Enden. Er schweigt dazu und hat keine Konzepte. Rot-Rot-Grün hält ihm aus ideologischen Gründen die Stange. Da die Linksparteien nur 22 von 45 Stimmen haben, brauchen sie noch einen, der ihnen sekundiert. Wie weit reicht das Band der Ideologie? Es wird spannend am Donnerstag (17. Mai) im Stadtparlament ab 18 Uhr. Radio Rüsselsheim überträgt live.

 

Nachtrag: Heute (17. Mai) im Stadtparlament fragte ich Bürgermeister Grieser, wie viele Räume der Schule denn fehlen und was der Magistrat dagegen unternimmt. Er antwortete, die Schule habe keinen Antrag auf zusätzliche Räume gestellt. Er tut also so, als ginge ihn alles nichts an. Das passt ins bisherige Bild.

Über seine Kandidatur zur Wiederwahl als Bürgermeister wurde heute abgestimmt. Er scheiterte mit 22 Ja- zu 23 Neinstimmen.