Ohne Nutzungskonzept: Wie in Rüsselsheim so in Frankfurt

Ohne Nutzungskonzept: Historisierend wieder aufgebautes Stadthaus am Kaiserdom in Frankfurt

Wenn Rüsselsheim schon seine Alte Mühle in Stadtpark renoviert hat, ohne ein Nutzungskonzept zu haben, dann will Frankfurt auch ein Gebäude ohne Nutzungskonzept. Dazu ist es jetzt gekommen.

In einem durchaus spektakulären „Dom-Römer-Projekt“ baut Frankfurt einen Teil seiner Altstadt historisierend nach. Als erstes Gebäude ist das „Stadthaus“ auf den Fundamenten der ehemaligen Kaiserpfalz gegenüber dem Dom für 25 Mio fertig geworden. Im Erdgeschoss besteht das Haus im wesentlichen aus einem einzigen fensterlosen Raum, 150 qm groß und 12 m hoch. Diesen Saal kann man für 3500,- € netto pro Tag mieten („..das exzellente Veranstaltungsgebäude ersten Ranges…“). Nachfrage will sich allerdings nicht so richtig einstellen. Für das darüber liegende Geschoß gibt es überhaupt kein Nutzungskonzept.

In Frankfurt regiert eine ganz große GroKo aus fast allen etablierten Parteien (CDU, SPD, Grüne). Unter Aufbietung aller Kräfte hat die ganz große GroKo („Römerkoalition“) ausgetüftelt, dass man dort ein kleines Kirchenmuseum einrichten könnte. Allerdings müsste man das neue Gebäude dazu gleich wieder umbauen. Die dafür erforderliche Million war angesichts des Sparzwangs in Frankfurt nicht aufzutreiben. So steht die Etage sinnlos leer.

Sinnlose Beschlüsse

Eine Besonderheit der Rüsselsheimer Politik sind Beschlüsse, bei denen man von vornherein weiß, dass sie nicht zum Erfolg führen. Trotzdem beschließen die etablierten Parteien. Hier einige Beispiele: