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Parkschule gut in Schuß?

Die Parkschule mit ihrem historischen Gebäude am Rande des Stadtparks könnte eigentlich die schönste Schule Rüsselsheims sein (Titelbild oben). Leider ist ihr baulicher Erhaltungs-Zustand schon seit Jahrzehnten mangelhaft. Über den Fluren liegt ein fauliger Geruch. Toiletten sind in so miserablem Zustand, dass insbesondere Mädchen sich weigern, sie überhaupt zu benutzen. Dies sind unzumutbare Verhältnisse. Ehemalige Schülerinnen und Schüler berichten, nachdem sie längst im Berufsleben stehen, schon zu ihrer Zeit habe es „an allen Ecken und Enden gebröselt“

Wozu das übertriebene Lob für das marode Gebäude?

Heute schreibt dazu die Zeitung, die Schule „ist besser in Schuss als manch neuerer Schulbau.“ Auf fünf Spalten plus Kommentar lobt die Zeitung den Zustand der Schule. Warum das denn? Es stimmt gewiss, dass manche neue Schule in noch erbärmlicherem Zustand ist. Wozu aber das Lob?

Die Parteien setzen Gesamtschulen gegen Realschulen duch

Im kommenden Jahr wird die Friedrich-Ebert-Schule mit der Parkschule am Standort der Parkschule zusammengeführt. Größere Sanierungs-Maßnahmen sind nicht geplant. Ich halte dies für eine katastrophale Entwicklung. Der Hintergrund ist, dass die die beiden Einrichtungen die letzten Realschulen in Rüsselsheim sind. Dieser Schultyp soll in unserer Stadt auslaufen. So haben es die etablierten Parteien SPD, Grüne und CDU gemeinsam durchgesetzt. Während drei große Gesamtschulen in Rüsselsheim für weit mehr als 100 Millionen gebaut bzw. renoviert werden, bleibt für die Realschulen fast nichts übrig. Der Druck auf Kinder und Eltern steigt, die Realschulen noch vorzeitig zu verlassen. Neue Kinder werden sowieso nicht mehr aufgenommen. Auch zahlreiche Lehrer der Realschulen sollen um Versetzung ersucht haben. Die Zeitung beschönigt die Zusammenführung und stellt sich damit hinter die Parteien.

Richtig wäre, eine Auswahl der Schulart zu ermöglichen

Richtig wäre es stattdessen, mindestens eine Realschule in Rüsselsheim bestehen zu lassen. Damit könnten die Eltern ihr freies Wahlrecht ausüben, sich für einen Schultyp zu entscheiden, den sie für den besten erachten. Die Eltern der Realschülereinnen und -schüler können nur noch etwas erreichen, wenn sie sich zusammenschließen und gemeinsam protestieren. Es sind immerhin noch einige Hundert Elternpaare.

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