Neues kulturzentrum im Altwerk

Neues Kulturzentrum im Altwerk?

Kultur123, die Kulturbehörde der Stadt, plant schon länger ein riesiges neues Bildungs- und Kulturzentrum im Opel-Altwerk. Das Stadtparlament soll jetzt einen offiziellen Prüfungsauftrag an Magistrat und Kultur123 vergeben. Details über das Zentrum entnehme ich der Presse. In der Vorlage des Magistrats für die Stadtverordneten sind diese Details nicht enthalten. Allein das ist schon ein Signal, dass irgendetwas nicht stimmt.

Irgendetwas stimmt nicht

Das Kulturzentrum „Das Rind“, Volkshochschule und Musikschule sollen ins Altwerk einziehen. Mehrere Bühnen sind geplant und Atelierraum für Kunstschaffende. Die Miete für 7.000 qm Fläche soll 60.000 Euro monatlich betragen plus Nebenkosten. 800 bis 1.000 Besucher werden täglich erwartet.

Kulturbetrieb und Eigentümer sollen sich nichtöffentlich einigen

Das könnte ein sinnvolles Projekt sein aber es wird etwas kosten. Eine Arbeitsgruppe wird eingerichtet, die das Projekt voranbringen soll. Alle gesellschaftlichen Gruppen, die irgendwie Interesse am Altwerk haben, sind in der Arbeitsgruppe vertreten. Aber sie soll nichtöffentlich tagen. Warum wird die Öffentlichkeit ausgeschlossen? Das ist das zweite Signal, dass etwas nicht stimmt. Offenbar möchte die Magistratsmehrheit dass sich der Kulturbetrieb und die Eigentümer des Altwerks einigen. Natürlich haben die Eigentümer Interesse an Mieteinnahmen. Die ausgeschlossene Öffentlichkeit und der Steuerzahler erfahren dann abschließend, was die Einigung kostet. Wie viele lästige Fragen nach dem Geld kann man auf diese Weise fernhalten!

Erneuerung von Kultur123 – aber nicht mit noch mehr Defizit

Schon heute beträgt das Defizit von Kultur123 fast 7 Mio bei einem Etat von 11,5 Mio. So hohe Defizite können wir uns nicht dauerhalft leisten. Die Aufsichtsbehörde hat sie bereits kritisiert. Ein zusätzliches, riesiges Kulturzentrum erhöht natürlich das Defizit stark. Die Politik von Kultur123 war schon immer auf Besitzstandswahrung ausgelegt. Neue Projekte werden grundsätzlich nicht aus dem vorhandenen Etat bezahlt. Jedesmal verlangt die Behörde Extra-Geld vom Steuerzahler. Unter Garantie lautet auch jetzt der Plan, das Kulturzentrum mit Extra-Geld zu zahlen. Das ist aber der falsche Weg in einer hochverschuldeten Stadt. Ich meine, Kultur 123 kann sich gerne mit einem modernen Kulturzentrum erneuern, aber dann müssen die Kosten an anderer Stelle im Etat kompensiert werden.

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