Katastrophale Zustände in Kitas?

Von zwei Rüsselsheimer Kindertagesstätten beschwerten sich kürzlich Eltern über katastrophale Zustände. So schreibt eine Mutter über eine städtische Kita an die Stadtverordneten: „In dieser Einrichtung herrscht nicht nur Personalmangel, sondern auch Verzweiflung bei den verbliebenen Erzieherinnen, die dort jeden Tag ihr Bestes geben, aber irgendwann verständlicherweise auch einmal am Ende sind. So passiert es regelmäßig, dass sich die Erzieherinnen nachmittags bei den Eltern ausweinen und ihre Wut über die Situation auslassen. Und Ausweinen ist hier wortwörtlich gemeint. SIE WEINEN! Was passiert, wenn diese Erzieherinnen am Ende sind und an der Aufgabe zerbrechen?“

An dieser Kita scheint dramatischer Personalmangel zu herrschen, ohne dass sich der zuständige Bürgermeister Grieser bisher darum gekümmert hat. Bei einer anderen Kita haben Eltern gegenüber der Main-Spitze sogar bekannt, dass sie Zukunftsangst haben. Hier handelt es sich um die Kita des Vereins Freier Kindergarten am Hessenring. Die Kita zeichnet sich durch ein besonderes pädagogisches Konzept aus, bei dem Erzieherinnen und Eltern in der Kinderbetreuung zusammenarbeiten. Die städtische Bereichsleiterin soll Eltern nahegelegt haben, aus dem Verein auszutreten. Da die freien Kitas städtische Zuschüsse dringend brauchen, macht sich natürlich bei den Eltern Verunsicherung breit, zumal die Stadt auch schon früher Druck auf den Verein ausgeübt hat. Vor zwei Jahren hat Bürgermeister Grieser den Verein ultimativ aufgefordert, sein Gebäude (wegen Asbest) aufzugeben und in einen anderen Stadtteil zu ziehen. Der Verein hat sich dem Ultimatum jedoch nicht gebeugt, sondern einen Investor für ein neues Gebäude gesucht und gefunden. Dieser bekommt aber seit längerem keine Baugenehmigung von der Stadt. Ob dem grünen Bürgermeister das private Engagement des Vereins zuwider ist?

Ich habe Bürgermeister Grieser in einer schriftlichen Anfrage gebeten, Stellung zu den aktuellen Vorwürfen aus der freien Kita zu beziehen. Er antwortet dazu, auch über die Presse, alle Vorwürfe seien falsch. Von dem Investor würde er nur noch auf einen Finanzierungsplan warten. Mal sehen, ob die Zusammenarbeit jetzt reibungsloser läuft, nachdem sich die Öffentlichkeit für die Angelegenheit interessiert.

Wenn Eltern unter fortdauernden Mißständen in den Kitas leiden, ist es richtig, dass sie öffentlich berichten und klar Stellung beziehen. Nur wer sich wehrt, kann etwas erreichen. Weitere Hinweise nehme ich gerne entgegen.

 

 

 

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