Kürzlich haben wir den Inhaber von Hartmann Mode getroffen. Im Kommunalwahlkampf hatten wir uns Sorgen gemacht über die Zukunft der letzten gut geführten Geschäfte in der Rüsselsheimer Innenstadt.
Angesichts des Niedergangs der Innenstadt seit Jahrzehnten und der Aufgabe zahlreicher renommierter Einzelhändler wie Uhren-Weiss, Metzgerei Ph. Schneider, Schuhhaus Birkicht sorgten wir uns, Hartmann könne der letzte sein, der in Rüsselsheim aufgeben muss.
Davon kann aber keine Rede sein. Herr Hartmann schien bei unserem Treffen eher amüsiert zu sein über unsere Vermutung. Er machte deutlich, dass er zahlreiche treue Stammkunden weit über Rüsselsheim hinaus hat. Darüber freuen wir uns. Inzwischen hat auch die Metzgerei Schneider einen Nachfolger gefunden. Sogar in das seit 16 Jahren geschlossene Karstadt-Kaufhaus kommt Bewegung. Oberbürgermeister Burghardt und die Gewobau haben geschickt mehrere Investoren angelockt.
Rüsselsheim ist weit entfernt von einem Zukunftskonzept für die Innenstadt. Aber der jahrzehntelange Niedergang scheint in Teilbereichen gestoppt. Ein Signal wäre es, wenn bald wieder eine Verwendung für das historische Opelwerk am Bahnhof gefunden würde. Wir haben einen Fachbereich Industriedesign der Hochschule RheinMain vorgeschlagen.