batterieladesäule in wolfsburg

Anderes Ladekonzept in Wolfsburg

VW geht einen anderen Weg beim Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Vergleich zu Opel. VW will bis Mitte 2019 beginnen, mobile Ladestationen im Werksgelände aufzustellen. Später sollen auch das Stadtgebiet von Wolfsburg und andere Orte bestückt werden. Die Stationen sollen nach dem Prinzip einer Powerbank funktionieren. Es handelt sich also um Batterien, die ihre Ladung schnell abgeben können. Damit umgeht VW das Problem, dass die vorhandenen Stromnetze die hohen Leistungen meist nicht liefern können, die das schnelle Laden eines Elektroautos erfordern. Ist die Powerbank leer, wird sie entweder lokal langsam wieder aufgeladen oder man transportiert sie zum schnellen Aufladen an einen potenten Netzanschluss. Für die Powerbanks sollen auch alte Autoakkus verwendet werden, die für den Betrieb im Fahrzeug nicht mehr geeignet sind. Ich halte dies für eine geschickte Übergangslösung.

Rüsselsheim bislang ohne Konzept für Stromversorgung

In Rüsselsheim wurde bisher kein Konzept für die Stromversorgung der Ladesäulen kommuniziert. Es ist deshalb anzunehmen, dass es keines gibt. Wenn die 1.300 Ladesäulen jedoch tatsächlich ein „Leuchtturmprojekt“ darstellen sollen, müssen sie auch in einigen Jahren so viel Strom liefern, dass sie gleichzeitig nutzbar sind. Nehmen wir an, die Rüsselsheimer Ladesäulen werden in einigen Jahren zu 50 % ihrer Soll-Leistung beansprucht. Dann müssen die Stadtwerke die Kapazität ihres Leitungsnetzes um die Hälfte vergrößern. Dazu müssen die vorhandenen Umspannwerke stark ausgebaut werde. Wahrscheinlich ist sogar ein zusätzliches Umspannwerk nötig. Außerdem müssen neue Leitungen durch die Stadt gezogen werden. Dies kostet Zeit und Geld. Mal sehen, wann sich die Stadtwerke dazu äußern.

Übergangslösung in Wolfsburg

Die Wolfsburger Ladestationen sollen Leistungen bis 100 kW anbieten. Damit könnte ein Batterieauto in einer Stunde die Energie von 100 kWh tanken. Dies kann schon für mehrere Stunden Fahrt ausreichen, je nachdem wie stark der Motor ist und wie stark er durch das Fahrverhalten beansprucht wird. Die Wolfsburger Powerbanks sollen eine Energie von bis zu 290 kWh abgeben können. VW schreibt, das würde für bis zu 15 Autos reichen. Dies ist allerdings ziemlich knapp kalkuliert. Dann stünden für jedes Fahrzeug nur 19 kWh zur Verfügung. Dies reicht nur für schwach motorisierte Nischenfahrzeuge, die man im Stadtverkehr einsetzen kann.

Schreibe einen Kommentar