Die Parkschule mit ihrem historischen Gebäude am Rande des Stadtparks könnte eigentlich die schönste Schule Rüsselsheims sein (Titelbild oben). Leider ist ihr baulicher Erhaltungs-Zustand schon seit Jahrzehnten mangelhaft. Über den Fluren liegt ein fauliger Geruch. Toiletten sind in so miserablem Zustand, dass insbesondere Mädchen sich weigern, sie überhaupt zu benutzen. Dies sind unzumutbare Verhältnisse.
Jetzt hat der Magistrat trotz allem beschlossen, die Friedrich-Ebert-Schule mit der Parkschule am Standort der Parkschule zusammenzuführen. Renovierungs-Maßnahmen sind nicht geplant. Ich halte dies für eine katastrophale Entwicklung. Der Hintergrund ist, dass die beiden letzten staatlichen Realschulen in Rüsselsheim auslaufen sollen. Dies sind die Park- und die Friedrich-Ebert-Schule. Die etablierten Parteien SPD, Grüne und CDU haben dies gemeinsam beschlossen. Während drei Gesamtschulen für über 100 Millionen gebaut bzw. renoviert werden, bleibt für die Realschulen nichts übrig. Der Druck auf Kinder und Eltern steigt, die Realschulen noch vorzeitig zu verlassen. Auch zahlreiche Lehrer der Realschulen sollen um Versetzung ersucht haben.
Mit der Lage an der Parkschule sind die Schwierigkeiten an der Grundschule Innenstadt (GSI) eng verknüpft. Eigentlich sollte die GSI schon längst in Räume der Parkschule ziehen. Warum dies nicht erfolgte, wird jetzt klar. Der Magistrat hegte schon lange andere Pläne, ohne es zu sagen. Wegen des Mangels an Räumen und an Lehrkräften, wurde in der GSI zwischenzeitlich „jahrgangsübergreifendes Lernen“ eingeführt (Jül). Dabei werden Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgänge in einer Klasse gemeinsam unterrichtet so wie in der Dorfschule der Kaiserzeit. Ein erkennbares pädagogisches Konzept lag an der GSI nicht zu Grunde. Schulleitung und staatliches Schulamt versuchten, das Jül ein Jahr lang durch massiven Druck auf die Eltern dauerhaft zu etablieren. In der jüngsten Zeit eskalierten jedoch die Elternproteste. Die Schulleitung wurde ersetzt. Wie gerüchteweise zu hören ist, soll das Jül jetzt offenbar ausgesetzt werden. Woher dann die Räumlichkeiten und das Lehrpersonal kommen sollen, bleibt spannend.