Karstadt-Überbauung: Straßenanbindung nutzen

Ob ein Ideenwettbewerb zur Überbauung des Karstadt-Geländes durchgeführt werden soll, diskutiert das Stadtparlament am Mittwoch (24. Mai, ab 18 Uhr). Gegen einen Wettbewerb sprechen die Kosten von mindestens 100.000 Euro. Wir meinen allerdings, dass das Areal eine so exponierte Lage und eine solche Bedeutung für die Innenstadt hat, dass man über die Bebauung im Rahmen eines Wettbewerbs nachdenken sollte.

Die Neubebauung wird möglich, weil die städtische Gewobau das Areal auf Betreiben von Oberbürgermeister Burghardt in ihren Besitz gebracht hat. Die Gewobau hat auch bereits mehrere Investoren gefunden. Einer von ihnen möchte an der Stelle einen Wohnblock errichten, um die Wohnungsnot in Rüsselsheim zu mildern. Wir meinen dazu allerdings, dass ein Wohnblock überall gebaut werden kann. Als Tor zur Innenstadt eignet er sich nicht. Ein anderer Investor der Gewobau möchte ein Studentenwohnheim realisieren. Die Konstruktion ist originell aber der Plan ist nicht völlig durchdacht. Warum sollte man ausgerechnet an der stark befahrenen, von Abgas und Lärm belasteten Frankfurter Straße verdichtet bauen? Wir sollten nichts bauen, das mit der Straßensituation in Konflikt gerät. Lieber bauen wir etwas, das von der Straßensituation lebt.

Das geplante Einkaufszentrum im Opel-Forum scheiterte, weil dort die Straßenanbindung fehlt. Dies ist beim Karstadt-Gelände anders. Dieses Areal ist das einzige in der Innenstadt, das eine direkte Anbindung an die Hauptstraße hat – nämlich an die Frankfurter Straße. Hier Könnte man ein Einkaufszentrum mit großzügigen Tiefgaragenplätzen realisieren, das direkt mit dem Auto erreichbar ist.

Die Innenstadt leidet auch darunter, dass es zu wenig nahegelegene Parkplätze gibt, erst recht nach der Umwidmung des Landungsplatzes. Hier würde ein Einkaufszentrum mit großzügigen Parkplätzen ebenfalls Linderung schaffen. Im Rahmen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs könnte man über solche Möglichkeiten noch einmal vertieft nachdenken.

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