Kein Elternrecht an der Grundschule Innenstadt?

Kein Elternrecht an Grundschule Innenstadt?

Gegen die Fortsetzung des „jahrgangsübergreifenden Unterrichts“ (Jül) an der Grundschule Innenstadt (GIS) protestieren Eltern in der Zeitung und in den sozialen Medien. Sicherlich ist zu erwaren, dass die Rückkehr zur Dorfschule der Kaiserzeit den meisten Kindern schadet. Trotzdem forcieren Schulaufsicht und Schulleitung die Fortsetzung von Jül bisher unnachgiebig. Abweichenden Meinungen von Eltern sollen nicht zugelassen sein. Sie würden geradezu als feindselig betrachtet, sagen Eltern.

Kritische Fragen an den Schulleiter

Um mir ein umfassendes Bild zu machen, habe ich folgende Anfrage an Uwe Zeyn, den kommissarischem Schulleiter gerichtet:

– Der GIS fehlen Räumlichkeiten und Lehrpersonal für normalen jahrgangsgerechten Unterricht. Bürgermeister Grieser sagt, die Schule habe keinen Antrag auf zusätzliche Räume gestellt. Warum erfolgte kein Antrag? Wurden Sie gebeten, keinen Antrag zu stellen? Ist es bei der Stadt und bei Bürgermeister Grieser bekannt, dass es Ihnen an Räumlichkeiten mangelt?

– Warum stellt das Land Lehrpersonal nicht in erforderlichem Umgang für jahrgangsgerechten Unterricht bereit? Haben Sie einen Antrag auf mehr Personal gestellt?

– An der GIS gibt es eine hohe Fluktuation auf den Stellen der Schulleitung. Worauf beruht dies? Ist die Fluktuation bei den Lehrerinnen und Lehrern ebenfalls überdurchschnittlich?

– Zahlreiche Eltern klagen, es habe nie eine ergebnisoffene Diskussion mit ihnen über die Umstellung des Unterrichts auf Jül gegeben. Das staatliche Schulamt habe einen Plan gehabt, den es unnachsichtig durchgesetzt habe. Eltern hätten allenfalls Fragen stellen können. Eltern mit abweichenden Meinungen seien als Feinde betrachtet worden. Ein Abbruch der Pläne wäre für das Schulamt niemals in Frage gekommen. In der Sitzung des Schulelternbeirats (SEB) am 22.5.2017 habe es keinerlei klare Informationen oder Planungen gegeben. Es sei nur darüber informiert worden, dass eine Ausdehnung des Jül angedacht sei. Am 21. 6. sei dem SEB zwar eine detailliertere Planung vorgestellt worden, allerdings mit dem Druck, sofort am gleichen Abend zustimmen zu müssen. Ist diese Darstellung korrekt?

– Laut Presse lägen dem Schulamt alle Gremienentscheidungen der GIS vor, die für den Jül erforderlich sind. Die Abstimmungen seien einstimmig erfolgt. Welche Gremien sind dies und wie können einstimmige Entscheidungen erfolgt sein, wenn die Kritik so stark ist?

– Der Unmut in Elternkreisen ist so hoch, dass manche sogar darüber nachdenken, in andere Stadtteile zu ziehen, damit ihre Kinder jahrgangsgerechten Unterricht bekommen. Sind Sie unter diesen Umständen bereit, von einer Weiterführung des Experiments Jül an der GIS abzusehen?

– Sie sind nicht nur kommissarischer Schulleiter sondern auch schulfachlicher Aufsichtsbeamter im staatlichen Schulamt. Beaufsichtigt sich demnach die Aufsichtbehörde selbst? Wie ist dies mit der Gewaltenteilung vereinbar?

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